Macker ohne Motorrad
KLAPPENTEXT
Ein Volontärkurs im Journalisten-Zentrum Haus Busch in Hagen, dazu Nina Hagen, Jugendstil und die Liebe zu Bernd. Im Gepäck eine Kindheit im zerbombten Kiel, drei Frauen, die das kleine Mädchen großziehen, alle ohne Mann nach dem Krieg. Männer gibt es also keine in dieser Kindheit und das Verhältnis zu ihnen ist daher kompliziert. Die noch bestehende Ehe wird wegen großer Ängste lange nicht beendet, obwohl sie längst zerrüttet ist. Die vier Wochen in Hagen helfen dabei, diesen Schritt vorzubereiten. Eine heftige Liebesbeziehung in Frankreich zwei Jahre später gibt dann den endgültigen Impuls zu Trennung und Scheidung. Doch die erhoffte Freiheit beginnt mit einem dornigen Weg. Zu lange bestand die so belastende Ehe, zuviel Angst war da vor der Trennung und zu groß der Druck. Mit den Männern bleibt auch später ein Muster durchgängig: Die nassforsche Art à la "Macker ohne Motorrad" soll die Ängste verbergen und als Schutzschild dienen, lockt aber immer wieder den gleichen Männertyp an, der eigentlich eine starke Frau sucht. Mit diesem Bild, von sich selber aufgebaut, bricht die Autorin schließlich in einer manisch-depressiven Psychose zusammen.
Re Di Roma-Verlag, Remscheid, 2009, ISBN 978-3-86870-150-0, 14,50 Euro.
AM STRAND VON STOHL
Rezension von Rita:
5.0 von 5 Sternen Wunderbar erzählte Liebesgeschichte, 5. Juli 2010
In prägnanten Worten erzählt Gabriele Schreib ihre Geschichte. Eine Liebesgeschichte, die zwischendurch auch immer wieder ins Kindheitsalter wechselt und eindrucksvoll die Nachkriegszeit in Deutschland beschreibt. Die Autorin beschreibt, wie sie nach dem Studium durch ein Wechselbad der Gefühle eine Psychose erlebte, verliert aber nie ihren leichtfüssigen Humor.
Mir hat die wahre Geschichte sehr gut gefallen und das Buch möchte ich allen empfehlen, die an Menschen interessiert sind, die nicht ganz der Norm entsprechen.